„Denken in einer schlechten Welt“: Von der Notwendigkeit einer kritischen Videospielforschung
Abstract
Das diesem Text vorgestellte Zitat von Judith Butler erinnert uns an etwas, das man im heutigen (Universitäts-) Alltag schnell vergessen kann: Kritik erfordert Sorgfalt – Sorgfalt im Lesen, Sorgfalt im Denken, Sorgfalt im Schreiben undSorgfalt im Handeln. Damit sind wir bereits mittendrin in einer kritischen Verortung forschender Praxis zu Videospielen, wie wir sie in diesem Band an-streben. Denn: Die Fähigkeit, Kritik zu üben, ist durch Faktoren wie verfüg-bare Zeit, Anstellungsverhältnis und ausreichende Bezahlung bedingt. Mussman beispielsweise jedes Semester um die Erneuerung eines Halbjahrvertra-ges bangen, ist das eine schlechte Voraussetzung für das Anlegen machtkri-tischer Perspektiven in der eigenen Forschung. Dafür braucht es eine Sphäreder Sorgfalt, Beharrlichkeit und Zeitverfügbarkeit, um (systemische) Widersprüche aufzudecken, sie auszuformulieren und auszuarbeiten – auch gegen die Interessen mächtiger Akteur:innen und mit Blick auf die eigene Arbeit und die anderer.
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transcript VerlagCitation
Pötzsch H, Spies, Kurt: „Denken in einer schlechten Welt“: Von der Notwendigkeit einer kritischen Videospielforschung. In: Pötzsch H, Spies, Kurt. Spiel*Kritik: Kritische Perspektiven auf Videospiele im Kapitalismus, 2024. Transcript VerlagMetadata
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