Die deutsche Doppelobjektkonstruktion : Eine korpusbasierte Untersuchung zur relativen Abfolge nominaler Akkusativ- und Dativobjekte im geschriebenen Deutsch
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https://hdl.handle.net/10037/3377Date
2011-06-21Type
Doctoral thesisDoktorgradsavhandling
Author
Røreng, AnitaAbstract
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die deutsche Doppelobjektkonstruktion mit nominal realisierten Akkusativ- und Dativobjekten. Diese Konstruktion zeichnet sich dadurch aus, dass die Objekte in den beiden Abfolgen Dat > Akk und Akk > Dat auftreten können. In dieser Arbeit wird dafür argumentiert, dass die syntaktische Basisabfolge immer Akk > Dat ist und dass zwei Faktoren – Belebtheit und Fokus – eine Umstellung der Objekte auslösen können. Diese Annahme ist das Ergebnis einer Korpusuntersuchung. Das zugrunde gelegte Korpus enthält insgesamt 2195 aus 62 unterschiedlichen Werken exzerpierte Sätze mit zwei nominalen Objekten. Die Grundlage der Korpusuntersuchung bilden 688 aus dem Gesamtkorpus zufällig ausgewählte Doppelobjektkonstruktionen – 344 mit Dat > Akk-Abfolge und 344 mit Akk > Dat-Abfolge. Die Untersuchung dieser Belege legt den Schluss nahe, dass die oben beschriebene Abfolgevariation auf eine Interaktion der Faktoren Kasus, Belebtheit und Fokus zurückzuführen ist. Die Einsicht, dass der Faktor Kasus die Abfolge Akk > Dat begünstigt, ist aus Sätzen gewonnen, in denen offensichtlich Kasus der einzige die Objektabfolge beeinflussende Faktor ist. Der Einfluss des Faktors Belebtheit auf die Objektabfolge manifestiert sich darin, dass in Sätzen mit einem belebten und einem unbelebten Objekt das belebte Objekt vor dem unbelebten Objekt steht, wenn Kasus und Belebtheit die einzigen auf die Objektabfolge Einfluss ausübenden Faktoren sind. In Fällen, in denen die Objektabfolge zusätzlich vom Faktor Fokus beeinflusst wird, geht das nicht-fokussierte Objekt dem fokussierten Objekt voran. Zur Erklärung der Daten wird eine optimalitätstheoretische Analyse erarbeitet. Es wird eine aus den drei Beschränkungen Kasus, Belebtheit und Fokus bestehende Beschränkungshierarchie ermittelt, die 677 der 688 analysierten Belege als optimale Kandidaten ausweist.
Publisher
Universitetet i TromsøUniversity of Tromsø
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